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Wintersturm "Sabine" - Fazit von Feuerwehr und Forst
Erstelldatum11.02.2020
43 geleistete Feuerwehreinsätze und 10.000 Kubikmeter umgelegtes Holz im Landkreis Emmendingen hat Sturm "Sabine" verursacht. Weiterhin wird von Waldbesuchen abgeraten.
Kreisbrandmeister Christian Leiberich spricht in einem Fazit zum Sturm ‚Sabine‘ zusammenfassend vom „stärkeren Wintersturm“ wie er alle zwei bis drei Jahre auftreten kann, „nicht zu vergleichen mit Orkan ‚Lothar‘ von 1999“. „Wir hatten eine überschaubare Einsatzlage - flächendeckend im Landkreis Emmendingen ohne regionale Schwerpunkte.“ An zwei Tagen von Sonntag, 9.2. ab 21 Uhr bis Montag, 10.02. bis 21 Uhr waren bei insgesamt 43 Einsätzen rund 350 Feuerwehrkräfte beteiligt. Es wurden keine Personen verletzt, in Teningen wurde das Dach einer Spedition abgedeckt, drei weitere Dächer wurden landkreisweit beschädigt. Mehrere Straßen mussten auf Grund von Baumstürzen vorübergehend gesperrt werden. Nach wie vor ist die L186 Kandelstraße gesperrt.
Dr. Martin Schreiner, Leiter des Forstamtes im Landratsamt Emmendingen, informiert darüber, dass nach heutigen Einschätzungen rund 10.000 Kubikmeter Holz vom Sturm „Sabine“ im Landkreis Emmendingen umgelegt wurden. Meist fielen einzelne Bäume oder einzelne Baumgruppen; kleinere Flächenwürfe traten im Simonswälder Tal auf.
90 % der geschätzten Schadmenge sind Nadelbäume, meist Fichten oder hochgewachsene starke Douglasien. Der überwiegende Teil der Bäume ist umgefegt worden. Ca. 15 % der geschädigten Bäume sind gebrochen, wodurch ein zusätzlicher erheblicher Holz- und Wertverlust eingetreten ist.
Besonders betroffen wurde der Privatwald mit rund Zweidrittel der Gesamtmenge. Im Simonswälder Tal wütete „Sabine“ stärker: Dort befindet sich rund die Hälfte der geworfenen Bäume, was die dortigen Waldbesitzer besonders trifft. In den beiden vergangenen Jahren hatten die dortigen Waldbesitzer sehr stark mit der Eindämmung des Borkenkäferbefalls zu tun, was einen großen Kräfte-, Zeit- und Kosteneinsatz bedingte. Die dabei in vielen Hangbereichen lückig gewordenen Waldteile boten nun für „Sabine“ gute Angriffspunkte.
Die Bäume werden in den nächsten Wochen aufgearbeitet. Dabei werden die Waldbesitzer sehr schnell Fichten aus dem Wald bringen, um den Borkenkäfern nicht weitere Brutbäume zu geben. Das kostet Zeit, da die Bäume überall im Wald verstreut liegen und gesucht werden müssen. Die aufgearbeiteten Baumstämme werden an regionale Sägewerke verkauft.
Derzeit sind noch viele Waldwege durch umgefallene Bäume nicht begehbar. Diese werden in den nächsten Tagen aufgearbeitet. Im Wald ist es weiterhin nach dem Sturm gefährlich. Viele Bäume in etwas weiterem Abstand von den Wegen hängen noch und können auch bei leichten Winden umfallen und jederzeit herunterfallen und zu Verletzungen führen. Daher sollte auf einen Waldbesuch in der laufenden Woche verzichtet werden. Dies gilt auch für Radfahrer, die die Waldwege auf dem Weg von und zur Arbeit nehmen. Besonders in der Dämmerung können herabfallende Äste nicht schnell genug gesehen werden.