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Dr. Frieder Hepperle verlässt das Forstamt des Landkreises Emmendingen
Erstelldatum17.03.2024
Der Klimawandel hat seine Zeit im Landkreis geprägt
Die Kaffeetasse mit dem Schwarzwaldlogo auf dem Schreibtisch kann Dr. Frieder Hepperle auch künftig nutzen: Denn der Schwarzwald bleibt sein Einsatzgebiet, auch wenn es künftig weiter nördlich ist. Nach über fünf Jahren im Forstamt des Landkreises Emmendingen verlässt er das Elztal und beginnt am 18. März 2024 eine neue Tätigkeit im Landesbetrieb Forst BW im Forstbezirk Mittlerer Schwarzwald mit Sitz in Freudenstadt. Den waldreichen Nordschwarzwald kennt er gut, denn ganz in der Nähe im Murgtal ist er aufgewachsen. Dem Landkreis Emmendingen bleibt er aber privat weiter verbunden, weil er mit seiner Familie weiterhin in Malterdingen wohnen wird.
Für viele Themen Ansprechpartner
Seit Dezember 2018 war Dr. Frieder Hepperle im Landkreis Emmendingen tätig und hatte sein Büro überwiegend im Kollnauer Rathaus. Er war nicht nur Ansprechpartner für Kommunen, Privatwaldbesitzer, die Forstbetriebsgemeinschaften- und die Waldgenossenschaft Schwarzwald-Breisgau, sondern war auch für alle forstrechtlichen Themen wie das Polderverfahren Wyhl-Weisweil oder für den Aus – und Neubau der Rheintalbahn zuständig.
Es sind mehrere Ereignisse, an die er sich in seinen fünf Jahren im Landkreis erinnert. Dazu zählen zum Beispiel die Folgen des Ausbruchs der Afrikanischen Schweinepest im Mai 2022 in einem Hausschweinebestand in Forchheim, bei dem der Einsatz der Hundesuchstaffeln koordiniert und mit den Jägern das Verhalten in Bezug auf Wildschweine geregelt werden musste. Auch die Corona-Pandemie musste in dieser Zeit auch im Forstamt bewältigt werden.
Klimawandel und seine Auswirkungen
Ein Thema überlagerte aber alles und hat seine Arbeit geprägt: „Der Klimawandel mit seinen Auswirkungen wie Hitze, Dürre und allen möglichen Waldschaden zog sich als roter Faden durch die fünf Jahre“. Die Waldbrandgefahr hat zugenommen. So gab es größere Waldbrände im Februar 2019 in Simonswald und im Juli 2022 am Kandel. Beide Brände konnten durch schnellen Einsatz unter Kontrolle gebracht werden.
Als Folge wurde gemeinsam mit Kreisbrandmeister Christian Leiberich und den Feuerwehren Strategien entwickelt, wie zum Beispiel auf Karten die wichtigsten Infos vermerkt werden können wie Zustand der Waldwege oder Wendemöglichkeiten. „Das hat landesweit Standards gesetzt und dient jetzt anderen als Blaupause“, sagt er.
In seine Zeit fiel auch die Forstreform mit der Umstrukturierung und der Herauslösung des Staatswalds zum 1. Januar 2020. Für den Landkreis wurde ein angepasstes Verfahren zusammen mit den Waldgenossenschaften erarbeitet. „Unser Ziel war, die Reform so unbürokratisch wie möglich zu schaffen“. Möglich wurde das durch die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit allen Beteiligten.
Arbeitssicherheit im Wald
Einen großen Fokus legte Dr. Frieder Hepperle auf die Arbeitssicherheit im Wald. Zu den drei Terminen für Privatwaldbesitzer, die das Forstamt im vergangenen Herbst angeboten hatte, kamen insgesamt rund 100 Personen, um sich schulen zu lassen.
Er geht mit einem lachenden und einem weinenden Auge. „Mein Wechsel erfolgt wegen der beruflichen Weiterentwicklung“, sagt er und zieht für sich eine positive Bilanz. „Die Zusammenarbeit hier mit allen Beteiligten war sehr gut“. Besonders angetan haben es ihm Landschaft und die Menschen. Wegen mancher Ereignisse in den vergangenen fünf Jahren hat Dr. Frieder Hepperle „auch ein paar graue Haare mehr bekommen“, schmunzelt der 44-jährige Forstfachmann und freut sich jetzt auf seine neue Aufgabe im Nordschwarzwald. Seine Nachfolge wird derzeit geregelt und soll zum 1. Juli 2024 feststehen.